Wir treiben sinnverloren durch die Welt,
In der nichts Wesentliches uns mehr hält.
Man sagt, wir wären letztlich Automaten,
Befähigt nur zu seelenlosen Taten,
Denn Ich und Seele wären Illusionen
Und Liebe bloß ein Trickfilm von Hormonen.
Wir fühlen‘s anders, doch der Zweifel nagt,
Dass unsre Selbstsicht einmal mehr versagt.
Dazu steigt modernd ein verkopfter Dunst,
Empor aus dem Brevier moderner Kunst,
Der alle Sinne, die noch wach sind, nebelt
Und unser müdes Selbstbewusstsein knebelt.
Was daraus folgt, ist Selbstverachtung
Samt ichgestörter, geistiger Umnachtung,
Die überdies so spaßbetont gehalten ist,
Dass sich das Ich darüber fast vergisst.
In solchem bunt erleuchteten Nirwana,
Umrahmt von gaukelnder Fata Morgana,
Werden wir lenkbar, folgsam und banal:
Im Endergebnis wesenlos und funktional.
Doch dieses Endergebnis ist geplant,
Die Dienstbarkeit von langer Hand gebahnt.
Skrupellos nutzt und schaltet man uns aus:
Die neue Zeit spielt mit uns Katz und Maus!
© 2024 alexander hans gusovius
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