Der aufkommende Schrecken wirkt wie eine Mischung aus Farce und Tragödie, wie ein melodramatisches Geschichtsexperiment, dem man unverdient beiwohne – finden nicht wenige, die vor der gesellschaftlichen Destruktion gewarnt haben und warnen. Doch in Wahrheit geschieht hier viel Größeres, als dass Wünsche oder Verdienste anzumelden wären: ein Epochenende rollt vor unser aller Augen ab, gespeist aus der Energie von Jahrhunderten, darin der Einzelne einem Kiesel im Bachbett gleicht. Da ist es egal, ob man Warner, Erdulder oder Gestalter des Schreckens war oder ist. Der Gewalt, mit der historische Umbrüche unausweichlich einhergehen, entkommt letztlich keiner; wie auch die geistige Auszehrung, die dem Spektakel vorausgeht, gemeinsame Bürde ist und von jedem verantwortet werden muss. In solchen Zeiten spürt man den Würgegriff und begreift das Verhängnis alles Kollektivistischen.
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