Wer, um der bedrohlichen Schwäche des Abendlandes, seinen suizidär-kollektivistischen Tendenzen etwas entgegenzusetzen, sein Heil bei Putin sucht, gerät vom Regen in die Traufe. Was Russland derzeit umtreibt, ist eine Randerscheinung des abendländischen Verfalls, die den Niedergang nicht aufhält, sondern beschleunigt. Putin als Totengräber Russlands steht in einer Reihe mit den systemischen Totengräbern des Westens und zählt wie sie zu den typisch degenerativen Spätkulturphänomenen. Ähnliches gilt für den chinesischen Griff nach den Sternen, indem auch er auf jenen geistigen Grundlagen aufbaut, die im Westen gerade implodieren und alles und jeden korrumpieren, nur dass China ungleich disziplinierter und zielstrebiger vorgeht: was an der Brüchigkeit des Fundaments und der vergleichbaren Verworfenheit aber nichts ändert. Das Abendland als zentrale kulturelle Größe kann sich und die Welt nur dadurch am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen, dass es seine geistige Verwahrlosung selbst überwindet, die der Quell aller globalen Kalamitäten ist. Die materialistisch-dialektische Engführung jeglichen Denkens ist es, die das Abendland hinter sich lassen muss.
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