Totengräber sind Dienstleute. Im großen Kreislauf der Natur, im energetischen Umwandlungsgeschehen wie auch im Gärungsprozess geschichtlicher Umwälzungen übernehmen sie die Rolle der notwendigen Zersetzung, ohne die es zu keiner Neugeburt, zu keiner Versammlung und Neukonstitution gerichteter Kräfte kommen kann. Totengräber säumen daher den Weg jeder wahrhaften Zeitenwende, und zum Gelingen bedarf es, während fast alle anderen Kräfte zum Erliegen kommen, ihres unbedingten Einsatzes. Es gehört zu den ironischen Begleitumständen jeglicher Umwälzung, dass sich die umtriebigen Totengräber als Transformatoren missverstehen, dass sie ihr kalfaktorisches Treiben für die Zeitenwende selbst halten und von außen gar für innovative, weitblickende Staatenlenker gehalten werden: gut zu beobachten dieser Tage, da man der Demokratie und Freiheit das kollektivistische Totenbett bereitet, aus dem sich aber, ganz entgegen der kalfaktorischen Selbstüberhebung, ein umso freiheitlicheres, kerndemokratisches Individuum erheben wird.
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